laermbelaestigung.net

Links:

Just Killers - No Fillers


Samstag 30.12.2006, Pfedelbach, Erich - Fritz - Halle
Festivalbericht und Interview 2006 - Text und Fotos Timo
Bandnamen klicken für Berichte, hier klicken für Festivalflyer

Dass die geilsten "Krach de luxe" Partys, fast ausschließlich im deutschen Hinterland gefeiert werden, ist schon seit langem kein Geheimnis mehr. Die wenigen Großstädte in Deutschland, bieten immer weniger Locations die bezahlbar sind; und wenn, ist das finanzielle Risiko den Veranstaltern zu groß, ein Konzert mit extremen Bands auf die Beine zu stellen.
Ich erinnere mich sehr gut an BERZERKER aus downunder oder die kultigen NECROPHAGIA, die beide vor weniger als 15 Leuten spielen mussten; und das Mitten in einer Stadt mit mehr als 650.000 Einwohnern!

Genug gejammert! Ab ins Auto und ins schöne Schwabenländle gefahren, wo die Subkultur gepflegt wird und wirklich aktive, Killer Feste auf die Beine stellen. Ohne Rücksicht auf Verluste...

Zum vierten Mal heißt es JUST KILLERS - NO FILLERS in Pfedelbach.

Eingeladen hat selbstverständlich, wie in den Jahren zuvor auch, Paula, ihres Zeichen Initiatorin, Veranstalter und vor allem "Master support for guttural musickness".
Auffallend an diesem Spätnachmittag war der relativ grosse Publikums Zulauf von ca. 450 Vertretern des abnormen Geschmacks.
Also, beste Voraussetzungen mal richtig einen los zu machen...

Als warm up und Vorwarnung, welche Marschrichtung an diesem Abend angesagt ist, durften NAPALM ENTCHEN an diesem Abend das Fest eröffnen.

NAPALM ENTCHEN

Sehr cooles Durcheinander, gepaart mit musikalischem Unvermögen, sorgte in den ersten Reihen für Begeisterung, so dass der Pit schon bei den ersten Geräuschen in Bewegung kam.
Sehr geile Fun Grind performance, mit kaputtem stage acting und trendy Gasmasken / chainsaw massacre outfit.
Ich bin gespannt, was aus den Jungs noch wird. Das Konzept ging an diesem Abend auf jeden Fall auf...

NAPALM ENTCHEN
Erstmals haben PLASMA auf der letzten DIVINE NOISE PARTY ihren live Einstand gegeben und zeigten auch an diesem Abend, dass grooviger Gore Grind mit pitched vocals durchaus abgeht.
Bei dem Set merkte man der Band zwar noch die fehlende Bühnenerfahrung an, aber das machte die jungen Kapuzenträger eher sympathisch.
PLASMA
Das grundsätzliche Manko, bei dem meisten Gore/Porn/Shit oder was weiss ich, was für selbsternannte Stilrichtungen es noch geben wird, ist die Tatsache, dass fast immer nur ein Konzept im Vordergrund steht.
Hinzu kommt, dass diese Konzepte eine Show meistens nicht bedienen.
Ich will mehr Bands im Underground sehen, die Ihre krassen Texte und "rotten.com" Bildchen auch Live glaubhaft darstellen. Kreativität ist gefragt...!
Was nützt all die Provokation und Extreme, wenn man bei näherem Hinschauen und Hinterfragen des Gezeigten, nur eine Fassade feststellt...?

Extreme Musick bedarf extreme Selbstdarstellung, "in welcher Form auch immer"...

Da wir gerade beim Thema sind, waren als nächste STOMA, aus unserem schönen flachen Nachbarland, am Start. Diese hatten mit ihrem letzten Longplayer, wieder mal die Abgründe der inhumanen Kopulation bildlich in Szene setzen. (Jungs, dass Cover ist viel zu pixelig! Wohl wieder auf irgend `ner Assi Seite runtergeholt...He, He!)
Live waren die Herren aber besser als erwartet. Cooles stage acting und fetter Holland Grind.
Das Publikum dankte die massive Show, mit Hardcore slam und Bühnenrumrollgekasper.

STOMA

Als nächstes war der Meister der Extreme, mit seinem industrial sickness Projekt ANAL WHORE am Start.
Bekannt durch seine "lecker" CD Cover und pitch shifter Exzesse, war ich auf die "one man show" von ANAL WHORE besonderst gespannt.
Der highlight der ANAL WHORE show war die fliegende Gummipuppe, die das perfekte Spielzeug für alle zu kurz gekommenen war und mit Begeisterung angenommen wurde.
Ha Ha, zu geil! Das Ding flog die Hälfte des Gigs durch die Halle, und wurde so lange gefisted bis die Fetzen flogen.

Gummimutti von ANAL WHORE
Genial, was Andy von ANAL WHORE, in seiner Laufbahn bis jetzt so alles auf die Beine gestellt hat.
Neben ANAL WHORE, wird noch kräftig bei CxMxP gelärmt und mit DIVINE NOISE ENTERTAINMENT, das Label für die bizarrsten Noise Attacken betrieben. Respekt!

ANAL Andy
Die Stockholmer SPLITTER, waren für meinen Geschmack die erste professionelle Band, im herkömmlichen Sinn, des Abends.
Das komplette Set wurde, wie erwartet, in brutaler "in your face" Manier präsentiert. Tragedy Grind, mit leichten Hardcore Einflüssen und einer super performance.
Ein Klassiker nach dem anderen, wie zum Beispiel, "Förbipasserande Lik" oder "Välfärd / Likfärd" (allet klaa...?)

SPLITTER
Neben den POPPY SEED GRINDER, sind JIG-AI die vorzeige Tschechen, in Sachen origineller Manga Grind.
Der Titel ihrer neuen Scheibe "Bulldozer Commando", war an diesem Abend Programm.
Was die drei Jungs auf der Bühne abzogen, war einfach nur geil. Bewegung bis zur totalen Erschöpfung, was sich direkt auf das Publikum übertragen hat und die Stimmung in Richtung Höhepunkt brachte.

JIG-AI, der Grind Tip für 2007 !

JIG-AI
Ha, endlich! Die kultigen Herren von BLOOD haben, nach über 21 Jahren, den Kids wieder mal gezeigt wie es funktioniert.
Geniale Show, phänomenaler Sound (Respekt, an den Soundborder!) und einen völligst entspannten und charismatischen Frontman.
Kleiner Auszug einer Ansage: "Wenn ich euch sehe, muss ich kotzen " (Yeees!)
"Wormbody", "Cannibal Ritual", "Blood" und und und..."Ich muss euch nichts sagen, es ist Geschichte. BLOOD rules!

BLOOD
Mann oh Mann, die Party brummt! Abgefahrenes Publikum, selten so kaputte Gasmaskenträger und abgedrehte Freaks auf einem Haufen gesehen.
Als ich mal kurz `n paar Bier holen war, spastete ein Typ völligst ab und zog sich komplett nackt aus, um anschließend Splitternackt durch die Halle zu rennen - Alter! Das kann nicht nur vom Bier kommen...!

PARIS, MAILAND, PFEGELBACH – Die "Haute Couture" der Grind Szene...

Anyway! COCK AND BALL TORTURE packen die Anwesenden nochmals kräftig an den Eiern und zeigten auch den Sacklosen, wie Grindcoreboogie wehtun kann.

Super Musick, von den "Skinheads" (Westphal nennt das charment den "KZ-Arzt"-Look! - Karim), mit allem was groovender Grind so ausmacht.
Das Stageacting hatten die Jungs zwar im Koffer gelassen, aber das stört um diese Uhrzeit sowieso keine Sau.

COCK AND BALL TORTURE
Zum Abschluss des Festes, waren die old school Veteranen von PUNGENT STENCH nochmals aus den österreichischen Alpen angereist, um den krönenden Abschluss dieser Party, der besonderen zu Art, zu geben.
Was soll ich zu den Profis noch sagen...? Geiler Death Metal, professionelle Show mit coolen Sprüchen und Alpenländer Charme. Perfekt!

PUNGENT STENCH
Das JUST KILLERS` Fest war der geniale Jahresabschluss und bildete ein Highlight im Jahr 2006.
Ein riesiges Lob und Dankeschön für den genialen Abend geht an Paula, ohne die es das krasse Fest in dieser Form nicht geben würde.
Die Zuschauerzahlen und der mittlerweile schon internationale Bekanntheitsgrad, sprechen für sich und lassen auf weitere Feste mit coolen und abwechslungsreichen Bands hoffen.

Timo